Reisebericht CUBA

Cuba 2016, Strandleben(28.12.2015)
Wir, mein Mann Wolfgang und ich hatten geplant, Cuba, seine Cayos und Riffe noch vor der bald stattfindenden Öffnung Cubas zum Westen in seiner Mischung aus Castro, Kult und Erinnerung an Hemingway zu erleben.
 
Die  Crew,  so da waren:
  • Wolfgang, „old time Segler“,Skip, neugierig, ich, Gisela, Co-Skip, neugierig und voll begeistert.
  • Mein Bruder Jürgen, ein Koch vor dem Herrn, Brigitte, seine Frau, ein Schatz
  • Claudia, Wolfgangs Tochter und ihr Mann Fritz. Claudia durch Ihren Vater bootsaffin, Fritz lernfähig und trinkfest -  wie alle!
Nach einem ruhigen und Economy – unbequemen Flug kamen wir am Abend in Havanna an. Zoll und Immigration etwas zäh aber weit lässiger als in den USA.Fahrt ins Hotel natürlich in einem Ami Oldtimer, eine aufgrund des Autos und der Fahrweise lustige Tour. Die Hotels sind staatlich zugelassene Privatquartiere aber extrem nett und sauber.
 
 
 2 Tage Havanna
Havanna, - eine wunderschöne quirlige Stadt. Die Musik und der Duft des Rums kommt aus fast allen der zum großen Teil halbverfallenen Kolonialbauten, die, trotz „ das stürzt bald ein, da fehlt ja schon das Dach….“ bewohnt sind. Das unglaubliche Leben in all den Gassen, all die Gegensätze, - man muss es erlebt, ergangen und gerochen haben.
 
1 Tag Trinidad
Havanna Kurs Süd Ost Richtung Trinidad. Über die Autobahn, einfach schräg!!
Pferdekarren kommen Dir entgegen, Knoblauchverkäufer und Autostopper am Mittel und am Pannenstreifen, das ist normal, da war außer uns keiner überrascht. Trinidad, eine entzückende alte Kolonialstadt, Häuser bunt wie in der Karibik, Strassen mit Murnockerln gepflastert, Pferdekarren, freilaufende Hühner, kaum Autos, lachende Kinder und lächelnde Erwachsene. Du kommst mit``m Schaun net noch. Das sollte auch so bleiben, da Trinidad bereits Weltkulturerbe ist.
Nach einer Nacht in Trinidad ging es Richtung NW nach Cienfuegos, der Zentralmarina Cubas, wo wir das Schiff übernahmen.
 
 
Schiff:
Lagoon 38, Cat, standard. Zustand nach 6 Jahren Charter erstaunlich gut, dem Service der Agentur zuzuschreiben. Segel sogar sehr gut, Technik OK. Der Eiskasten als Frontlader natürlich schwach, obwohl sehr groß, aber eine sehr große Kühlbox mit Eis unter dem Cockpittisch hielt das Bier und andere wichtige Lebensmittel sehr gut kalt, und – Eis gab es bei jedem Fischerboot so gut wie gratis.  Fischerboote, sagenhaft dass diese uralten Ferrozementkisten noch schwimmen!
 
Wir hatten den Törn nicht nach der Charterautobahn, nämlich Cayo Largo etc… geplant, nein wir wollten SO Richtung Golfo di Santa Ana bis über die Labyrintos de la Doce Leguas ( …“ Leguas“, altes spanisches Längenmaß ), ein knapp 200 Nm langer Schlag in eine Richtung, aber innerhalb des Außenriffes, zwischen all den kleinen unbewohnten Cayos, zwischen all den kleinen Koralleninseln und all den VIELEN Riffen, zwischen den unzähligen Mangroveninseln und den kleinen Sandstränden, durch Fischschwärme in 2 m tiefem Wasser und über Langusten, von Bord aus zu sehen.
 
 
Für dieses Gebiet waren in Österreich so gut wie keine nautischen Unterlagen  greifbar, was tun? Na, wir haben einen einheimischen Bootsmann gebucht, - die beste Entscheidung überhaupt!!!
Verproviantieren in Cienfuegos ist ja kein Problem, dachten wir. Wir hatten per Mail schon alles vorbestellt und wollten die Sachen beim Chandler abholen. Der war gut. Eier – haben wir, aber erst nächste Woche, vielleicht; Butter, haben wir, aber nur in Blöcken zu 20 kg, kleinste Menge 5 kg! Kartoffeln, NADA! Bier ja , Wasser ja, Wein, nein, nur mehr die Flaschen zu 25 Euronen ….
Dank Robertos Hilfe, so hieß unser Bootsmann und abenteuerlicher Excursionen per Taxi in der Stadt und im Hinterland fanden wir bei einem Bauern 20 Eier, beim nächsten kleinen Laden 10 Stück, dort Kartoffeln, da Yoghurt…. Der Mann fischte und kochte, kannte Fischer die er über Funk zu einem Treffpunkt bestellte, einfach genial. Einkauf bei einem Fischer: so zB 18 große Langusten  für 7 Leute, hielt aber auch 3 Tage bis
uns die Langusten zum Hals raushingen, 30 kg Eis für die Box, das alles  um 3 kleine Dosen Bier und eine Flasche weißen Rum im Wert von ca. 4 €. Dasselbe mit Shrimps, aber so ca.10 kg. Roberto hat sich auch in Punkto Rum – Konsum voll integriert, zum adoptieren.
 
 
Kleine Erinnerung: Genua voll,  Wind max. 2 von achtern, Wasser fast glatt, Autopilot, Logge ca. 3,5 Knts, laut Plotter weit und breit nix im Weg, weder über noch unter Wasser, suuuper. Plötzlich Panik am Trampolinnetz, da muss es gleich rumpeln, ich sehe  Seesterne, da ist `s viel zu flach!!! Sprung zum Steuerstand ---- 8 m Wassertiefe!!!
 
So vergingen die Tage, wir haben 9 Tage lang kein anderes Charterboot gesichtet. Einfach ein Traum. Beim Rückweg trafen wir in der Marina Casilda auf Doris  Und Wolfgang mit Ihrer „ NOMAD „, hatten einen sehr lieben Tratsch.
 
Es war einfach unglaublich schön.
Gisela
 
 
Februar 2015