Trainingswoche Veruda 18. bis 25. April 2015
Teilnehmerinnen: Isabella Wuthe (Skipperin), Dagmar Leis, Silke Schafranek.
1. Hälfte: Bettina Lackner (Trainerin), Brigitte Bach, Elke Berger-Seissl, Gabi Weiss
2. Hälfte: Silvia Grossmann, Birgit Stummer, Silvia Dimitriadis, Friederike Baumgartner
Trainingsboot: Linda – Bavaria 39
20 Grad, 11 Knoten Wind, die Vorspring ist ausgelegt. Mit unserer Linda, einer Bavaria 39, stehen wir im Hafen von Veruda seitlich an der Mole und das Heck dreht sich auf faszinierende Weise wie von selbst nach außen. Einmal, zweimal, dreimal, viermal, fünfmal, sechsmal kann dies von den benachbarten Crews beobachtet werden, denn jede der anwesenden Skipperin perfektioniert das Manöver, wie von Trainerin Bettina Lackner gelernt. „Mir ist es wichtig, dass ihr lernt das Boot zu verstehen und es mit Ruhe und Bedachtheit sicher steuern könnt“, so die Trainerin. Und das hat gut funktioniert, denn jedes Manöver klappt ohne gröbere Fehler.
Mit Delphinen und Regatta-Yachten um die Wette
Nach drei Tagen Intensivtraining sind wir auf uns gestellt, denn Bettina und ein Teil der Crew fahren zurück nach Österreich. Zu viert umrunden wir den Leuchtturm Porer mit einer gekonnten Halse. Am Abend nehmen wir unsere neue Crew in Empfang, die uns in den nächsten Tagen genau beobachtet. Wir segeln nach Vrsar und können unseren Gästen sogar Delphine bieten.
Das nächste Highlight wartet schon mit dem Limski Fjord und abends die Skipper Bar in Rovinj. Gemeinsam mit der italienischen Regatta Traversata dell'Amicizia Chioggia starten wir los und können auch eine Weile mithalten. Beiliegend im Brjuni Nationalpark genießen wir unsere letzte Mittagspause, um dann noch zügig im Hafen von Pula einzulaufen bevor wir unsere Linda wieder sicher zurück nach Veruda bringen.
Galerie
Seit kurzem bin ich Mitglied des BWWC in Graz und hab auch gleich beim Skipperinnentraining vom 18. - 25. April 2015 in Kroatien teilgenommen. Da sich meine Segelerfahrung bis jetzt nur auf den Grundschein beschränkt, den ich vor vielen Jahren während der Sportwoche am Ossiacher See gemacht habe und ich seither nichts mehr mit Segeln zu tun hatte, war ich natürlich sehr gespannt, was mich da auf dem Boot und überhaupt erwarten wird.
Muring, schwoien und Achterspring
In der ersten Hälfte der Woche konnten Elke, Brigitte und Gabi aus Wien und Isabella, Dagi und ich aus Graz von unserer Trainerin Bettina sehr viel lernen und hatten die Gelegenheit, ausgiebig Motor-, Anlege- und Ankermanöver in der Marina und in einer nahegelegenen Bucht zu üben. Sogar ich konnte nach einiger Zeit mit den vielen neuen Begriffen wie Muring, schwoien und Achterspring etwas anfangen. Sehr schnell bekam ich ein Gefühl für grundlegende Abläufe auf unserer Bavaria 39 namens Linda. Mittagsjause, Kaffee und Kuchen gab es auf See und auch die Möwen kamen dabei nicht zu kurz.
Das Leben an Bord hab ich als Segelunerfahrene sehr gemütlich und überraschend geräumig empfunden. Im Salon genug Platz zum Kochen und lustigen Beisammensitzen, drei Kojen mit je einem Doppelbett und Stauraum und zwei Bädern mit Toilette.
Crewwechsel und Urlaubsteil
Silvi, die gerade vom Segeln aus Thailand zurückgekehrt ist, stieß am Dienstag zu uns dazu. Am nächsten Tag konnten wir vormittags noch zwei Stunden mit Bettina in der Marina das seitliche An- und Ablegen üben und dann mussten wir den ersten Teil unserer mittlerweile sehr liebgewonnen Crew verabschieden.
Und so waren wir vier - Silvi, Dagi, Isabella und ich - für den Nachmittag mal auf uns alleine gestellt. Nachdem wir auf jeden Fall die Segel ausprobieren wollten, haben wir einen naheliegenden Leuchtturm als Ziel ins Auge gefasst und der Wind war uns auch sehr gut gesonnen. Anfangs wie bestellt erst eine kleine Brise zum Üben und dann haben wir doch noch ordentlich Fahrt zugelegt. Das erste Mal so richtig Segeln hat mir ein Lächeln in Gesicht gezaubert, das ich so schnell nicht mehr losgeworden bin.
Zurück in der Marina konnten wir die neuen Mitglieder unserer Crew - Birgit, Silvia und Friederike – in Empfang nehmen und somit begann eher der Urlaubsteil unserer Woche. Die restlichen Tage genossen wir die Meeresluft und kroatische Köstlichkeiten und Sehenswürdigkeiten, segelten bis Vrsar, nach Rovinj, in den Limski Kanal und wieder zurück nach Pula. Alles in allem kann ich nur sagen, dass ich mich an Bord mit allen sehr wohlgefühlt habe und mir das Segeln ziemlich Spaß gemacht hat. Ich freue mich schon auf das nächste Segelabenteuer mit den Mädels vom BWWC!
Törnbericht von Silke Schafranek