(13.10.2015)
Wie es dazu kam
Wie es dazu kam

Anfang des Prüfungstörns
Für den Prüfungstörn hatten wir als Schiff die BlueC (eine Gib Sea 442) der Segelschule Martin Kempf zur Verfügung. Während der Woche hatten wir guten Wind zum Segeln (5-6 Beaufort) und vor der Prüfung übten wir noch fleißig die unterschiedlichen Manöver. Etwas, das nicht immer einfach und erfolgreich war. Anlegen mit dem Heck an der Mole sowie längsseits anlegen benötigten äußerste Konzentration. Boje über Bord Manöver musste am Vortag der Prüfung bis zu 9 Mal wiederholt werden bevor die Boje an Bord war. Aber der Skipper hatte volles Vertrauen in uns, versicherte uns, dass wir gut vorbereitet waren und mit dem Satz „Ihr seid gut drauf“ waren wir bereit für die praktische Prüfung.
Der Donnerstag ist da - die Prüfung fängt an
Am Donnerstagnachmittag kam der Prüfer an Bord und wir konnten loslegen. Der Wind wehte noch immer mit 5-6 Bft Stärke, also mit gerefften Segeln kreuzen wir hoch am Wind von Zadar Richtung Kukljica. Im Lee der Insel Otočić Mišnjak (welche vom Prüfer „Die Edith-Insel“ getauft wurde, da meine Antwort auf die Frage „wie die Insel heißt“ nicht schnell genug kam) wurden die unterschiedlichen Manöver (Halsen, Wenden, Beiliegen etc.) zur Zufriedenheit des Prüfers ausgeführt. Danach ging es Richtung Hafen von Kukljica, wo angelegt wurde und wo der Prüfer uns ALLE Theoriefragen bezüglich der Creweinweisung abfragte und überprüfte – bis ins kleinste Detail. Danach war es Zeit für ein herrliches Abendessen, welches uns für die bevorstehende Nachfahrt stärkte.
Die Nachtfahrt
Die erste Hafenansteuerung unserer Nachtfahrt war der südlicher Hafen von Preko danach ging es via Kali Richtung des Hafens von Zadar. Neu für uns war, dass der Plotter abgedeckt wurde (bis dato stand uns der Plotter auch während der Nachtfahrt immer zur Verfügung) sowie dass eine Kreuzpeilung während der Nachtfahrt gemacht werden sollte. Wir hatten die Kreuzpeilungen nur während des Tags ausgeführt, also, schnell noch kurz mit dem Skipper checken, wie das Fernglas, mit dem man peilen kann, genau funktioniert und los geht es. Die Nachtfahrt verläuft bestens und die Peilungen, die wir zum ersten Mal mit dem Fernglas in der Nacht machen, sind perfekt (wir sind erstaunt und positiv überrascht aber zeigen das dem Prüfer nicht). Während Till seine Peilung in die Karte einträgt und wir mit dem Schiff stilllegen, so dass die Koordinaten der Peilung mit dem Radar verglichen werden können, werden wir durch eine Fähre die von Sukošan kommt intensiv angestrahlt. Unser Schiff liegt genau in seinem Fahrwasser und wir entscheiden schnell, dass wir uns zügig aus dem Weg machen bevor sie uns überfährt. Danach geht es weiter und zurück im Hafen von Zadar wird rückwärts an der Mole angelegt. Ein Manöver, das bis dato nicht ohne Anweisungen des Skippers wirklich gut gelungen war, aber in dieser Nacht sind die Götter mit uns und das Anlegen verläuft äußerst gut. Bevor wir uns in die Koje zum Rasten legen, wird noch ein Abschlussdrink getrunken. Der Skipper sagt „weiter so“ also sind wir wohl noch im Rennen. Müde aber zufrieden gehen wir schlafen.
Prüfungstag Zwei
Über Nacht hat der Wind abgenommen und als wir in der Früh aufstehen weht kaum ein Wind. Wir motoren deshalb Richtung Sutomišćica, wo wir in der Bucht ankern. Der Prüfer hat uns schon viele Tipps während des gestrigen Tags gegeben und auch beim Ankern erzählt er uns Wissenswertes, das wir vorher noch nicht gehört haben. Nachdem der Anker erfolgreich eingefahren ist setzen wir uns gemütlich hin und genießen das Frühstück mit warmen Brötchen aus dem Ofen, so wie kroatische Ziegenkäse und „Homemade“ Marmelade aus Österreich. Aber ausruhen können wir nicht wirklich, denn während des Frühstücks werden unsere Kenntnisse über „Ankunft in fremden Häfen“ gecheckt. Nach dieser letzte Theorieabfrage haben wir den Prüfer von unserem sowohl praktischen als theoretischen Wissen überzeugt und wir motoren zurück nach Zadar.
Das Endergebnis

Bericht von Edith Jelitto - van Dooren