Skipperin: Brigitte mit Crew Gisela Her., Gisela Hofm., Rotraut, Veronika, und Ingrid
Boot: Barcaso
Revier: Kroatien, Biograd
Zeit: 23. bis 30. Mai 2014
Kulturtörn, von 23. bis 31. Mai
Der Vorschlag, einmal nicht nur zu segeln, sondern auch gezielt Kultur und Natur zu besichtigen, kam im Winter von Gisela Hofmann, die sich dann auch gleich in die Vorbereitung auf das Kulturelle stürzte. Bei einer Besprechung in Graz mit Skipperin Brigitte, Veronika und Gisela wurde die Besichtigungsroute mit dem seglerisch möglichen abgestimmt. Der Andrang war groß, und es fanden sich dann, nach einem Ausfall, 7 Kultur-Natur-und Segelbegeisterte auf Brigittes Barcaso in Biograd ein.
Ich war begeistert, weil ich trotz langjährigem Segeln in Kroatien, die kulturellen Sehenswürdigkeiten zwischen Zadar und Sibenik, dank Giselas professioneller Führungen,noch nie so bewusst besichtigen konnte.
Siehe genaueren Bericht von Gisela , und ein ähnlicher Törn mit Wein-Kultur-Natur ist für 2015 weiter südlich geplant.

Natur – Kulturtörn Kroatien 23. 5 2014 – 31. 5. 2014
Freitag, 23. 5. 2014:
Um 6 Uhr 45 holt mich Rotraut ab, wir fahren nach Neusiedel. Dort verladen wir unser Gepäck in Giselas Auto und los geht es Richtung Süden. Erste kurze Kaffeepause in Gralla kurz nach Graz. Dann geht es durch bis zur Raststätte Dobra, ich gönne mir eine der berühmten Cremeschnitten der Gegend. Gegen 16 Uhr 30 erreichen wir Biograd. Brigitte (Skipperin) und Veronika sind schon länger in Biograd (Business Cup), Ingrid und Annemarie aus Klagenfurt sind auch schon angekommen. Somit ist mit uns die Crew vollzählig. Vorerst wird aus-ein-und umgepackt und alles an Bord verstaut. Zu Abend essen wir im Ort. In der Nacht gibt es einen kurzen Regenguss.
Samstag, 24. 5. 2014:
Ich stehe um 6 Uhr 30 auf. Nach einem gemütlichen Frühstück werden die Autos „verstaut“ auf einer Parkmöglichkeit außerhalb der Marina. Wer nicht mit den Autos beschäftigt ist geht einkaufen um der Gefahr des Verhungerns an Bord zu entgehen. Dann segeln wie los, südlich um die Insel Pasman zwischen Zizanj und Gangaro durch in den Kornatski-Nationalpark. Wir wollen an einer Boje in der Telascica Bucht ankern, jedoch die Aufseher des Nationalparks gestatten uns das Anlegen an der Mole, was uns den Landgang sehr erleichtert. Wir gehen zum Silbersee an seinem Ufer entlang und steigen dann zu den Abbrüchen der Klippen hinauf. Brigitte bleibt an Bord und arbeitet weiter am Computer was sie auch beinahe den gesamten Törn durchzieht. Es ist sehr warm und der Schweiß rinnt. Der Blick über die Klippen ist beeindruckend, leider ist es sehr diesig. Das mitgenommene Pflanzenbestimmungsbuch leistet gute Dienste. Zurück an Bord wagen sich zuerst Rotraud und Gisela in die kühlen Fluten, Ingrid, Annemarie und ich folgen nach. Nach dem ersten Kälteschock erweist sich das Schwimmen als sehr genussvoll. Die Bucht „gehört“ uns beinahe alleine, und wir genießen einen sehr schönen, ruhigen Abend.
Sonntag, 25. 5. 2014:
Herrliches Segelwetter, wir fahren aus der Telascica Bucht hinaus und durch die Inselwelt der Kornaten nach Sibenik, das wir um 17 Uhr erreichen. Wir legen vor Muring an der Hafenmole an, machen uns „stadtfein“ und nach einem kurzen Stadtbummel, leider ist Sonntag und unser Wunschlokal geschlossen, finden wir doch ein gutes Lokal für unser Abendessen.
Montag, 26. 5. 2014:
In der Nacht und auch noch in der Früh leichter Regen. Wir besichtigen vorerst den Dom und anschließend die Stadt, steigen hinauf zum Friedhof zu einer der zahlreichen Befestigungsanlagen und bewundern einen bezaubernden mittelalterlichen Klostergarten. Gegen 14 Uhr verlassen wir die Stadt und motoren die Krka aufwärts, vorbei an etlichen Muschelzuchten. Die Fahrt durch die fjordartig eingeschnittene Krka ist beeindruckend. In der Nähe der Autobahnbrücke, knapp vor Skradin legen wir bei einem Lokal an einem Steg an. Wiederum ist schwimmen angesagt, diesmal ist es Süßwasser. Am Abend essen wir in dem Lokal sehr gut, danach finden wir uns auf dem Nachbarschiff einer steirisch-kärntnerischen Herrencrew ein, die uns auf ein Glas Wein einlädt, woraus mehrere werden.
Dienstag, 27. 5. 2014:
Nach dem Frühstück fahren wir nach Skradin. Dort gibt es erstmalig „Parkprobleme“. Der Hafen ist randvoll. Brigitte fährt in eine schmale „Parklücke“ mit dem Bug voran hinein wegen zu geringer Tiefe. Beim Ein- und Aussteigen müssen wir nun über den Anker klettern. Um 10 Uhr erreichen wir das Ausflugsschiff, das uns zu den Krker Wasserfällen bringt. Hier sind wir voll im Tourismusgewurle. Die Wasserfälle sind recht imposant, da hoher Wasserstand herrscht. Wir wandern weiter zur zweiten Schiffsanlegestelle, fahren zur Klosterinsel Visovac, besichtigen dieses und fahren dann noch zu den Fällen von Roski slap. Dort macht das Boot für eine Stunde Halt und in einer der ehemaligen Wassermühlen genießen wir eine herrliche kalte Platte mit Schinkenspeck und Käse. Dann geht die Fahrt wieder retour über den See und über Holzsteganlagen gehen wir nochmals über die Wasserwildnis der Krka. Um 18 Uhr bringt uns das Boot zurück nach Skradin. Es war ein sehr schöner Landausflug.
Am Abend gehen alle in den Ort essen, ich bevorzuge an Bord zu bleiben. Ich bin von der ausgiebigen Jause noch satt und sehr müde.
Mittwoch, 28. 5. 2014:
In der Früh Gewitter. Um 8 Uhr legen wir in Skradin ab und motoren wieder die Krka abwärts. Ich stehe am Steuer während die Crew frühstückt. Da kein Wind geht müssen wir heute den ganzen Tag motoren. Es sind 51 Seemeilen bis Savar auf Dugi Otok. Dort „gehört“ uns der Hafen alleine bis auf ein paar kleine Fischerboote. Wir liegen längsseits an der Mole, vor uns der Friedhof und das Kirchlein Sv. Pelegrin aus dem 13. Jh. Es ist der schönste Liegeplatz der ganzen Woche und auch den Kennerinnen des Gebietes bis dato unbekannt. Einige alte Männer beäugen uns aus sicherer Entfernung, einer wird zutraulich und bringt in der Folge auch noch den Schlüssel des Kirchleins. Gisela kocht hervorragende Spagetti und es wird ein wunderschöner Abend.
Donnerstag, 29. 5. 2014:
Ein Morgenspaziergang führt uns den Berg hinauf mit nettem Blick auf die Friedhofsinsel und unser Boot. Der Ort wirkt eher ausgestorben. Unser nächstes Ziel ist der Ort Ugljan auf der gleichnamigen Insel. Wir müssen vor dem Ort ankern und mit dem Dingi an Land rudern. Dann folgt ein etwa 2 km langer Fußmarsch zum Franziskanerkloster aus dem 15. Jh. mit gotischer Klosterkirche. Es ist schwül und Gewitterwolken dräuen über dem Festland. Das Kloster ist verschlossen und auch unser Läuten zeigt keinen Erfolg. So kehren wir wieder zum Dingi zurück um in zweimaliger Überfuhr das Boot zu erreichen. Kaum ist die zweite Gruppe an Bord fallen schwere Regentropfen. Wir nützen den Gewitterguss um zu jausnen. Dann heißt es Anker hoch und weiter geht es nach Zadar. Brigitte bewältigt die enge Hafeneinfahrt großartig. Wir genießen die Dusche der Marina und machen uns stadtfein. Ein kleiner Spaziergang durch die Altstadt bringt uns zum Landtor, einem wunderbaren Renaissancebaudenkmal. In unmittelbarer Nähe befindet sich ein sehr nobles Speiselokal das wir aufsuchen und sehr gut essen. Der anschließende Abendspaziergang führt uns zu Meeresorgel, und da ein ordentlicher Wind geht, verströmt diese auch ihre psychodelischen Töne.
Freitag, 30. 5. 2014:
Der Vormittag gehört der Stadtbesichtigung. Nach den „Pflichtstationen“ verabschieden sich einige von der Gruppe, mit Rotraut und Veronika besuche ich noch die Sammlung der sakralen Kunst Zadar im Benediktinerinnenkloster. Um 12 Uhr treffen wir uns alle wieder an Bord. Nun heißt es Abschied nehmen von Veronika, die hier von ihrem Mann für einen weiteren Törn abgeholt wird. Die restliche Truppe bricht auf zum letzten Stück unserer Fahrt. Es geht zurück nach Biograd, das wir gegen 16 Uhr erreichen.
Hier erwartet uns bereits Hansi, Brigittes Mann. Schiffsputz, packen, duschen... Am Abend noch ein Einkaufsbummel durch den Ort, dann essen im Restaurant der Marina und zu einem Abschluss-Pelinkovac in eine nahe gelegene Bar. Eine schöne Törnwoche liegt hinter uns.
Samstag, 31. 5. 2014:
Frühstück im Marinarestaurant, endgültiger Abschied voneinander, 9 Uhr Abfahrt nach Klagenfurt bzw. Wien. Um 18 Uhr bin ich wieder zu Hause in Wien.